jenseits des postkolonialismus: die produktion des globalen gemeinsamen
Gibt es ein globales Gemeinsames in der postkolonialen Welt? Leider scheint die Antwort auf diese Frage allzu einfach: Das globale Gemeinsame ist weder im alten modernen Konzept der Universalität zu finden, zumal dieses sich als kulturspezifisch herausgestellt hat, noch in der normativen Gleichheit besonderer „Kulturen“, die einander wechselweise anerkennen. Stattdessen liegt sie im endlosen Prozess aufeinander einwirkender und sich vermischender kultureller Differenzen, einem Prozess, der „kulturelle Übersetzung“ genannt wird. Dieser Prozess hat sein eigenes Subjekt: einen neuen Homo duplex unserer Zeit, der dieses neue Gemeinsame einer transnationalen, globalen Kultur produziert, genießt und theoretisiert. Zugleich jedoch folgt seine politische Artikulation demselben alten Muster kultureller Partikularität, kurz: dem Nationalstaat. Also gründet der Homo duplex seine Politik auf das, was er kulturell verdammt. Und umgekehrt ist das, was er kulturell verehrt, von keinerlei politischem Nutzen. Sich diesem Widerspruch offen zu stellen ist wahrscheinlich die schwierigste Aufgabe unserer Zeit. Hito Steyerl
Ina Kerner
Nikita Dhawan
Migrant Hybridism versus Subalternity
Brigitta Kuster & Moise Merlin Mabouna
Videoloop, 7 min., 2006
Hito Steyerl Can the Subaltern speak German?
La subalterne peut-elle parler allemand? Spricht die Subalterne deutsch? Postcolonial Critique
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thematic strandskritik der kulturalisierung prozesse gesellschaftlicher neuzusammensetzung jenseits des postkolonialismus: die produktion des globalen gemeinsamen multilinguale praxen vs. nationale sprachpolitiken all texts...other languagesEnglish Deutsch Español Français Hrvatski Türkçe |